Montag, 4. Mai 2009

Frischer Wind im Blog

Die Ballzauberer vermelden ihren ersten Neuzugang für die Saison 2009/2010. blog_38 kam ablösefrei vom TSV Rudersberg.

Mit dem VfB auf der Überholspur

Fahrt zur Arbeit: Kurz vor dem Kappelbergtunnel fließt der Verkehr ausnahmsweise mal nicht ganz so träge. Die zweispurige Röhre saugt die zähe Masse der allmorgendlich aus dem Osten des Landes einströmenden Pendler ein und spuckt Sie direkt vor die Füße der wohl bekanntesten Bauwerke der Stadt: vor das Mercedes-Benz-Museum und vor die Mercedes-Benz-Arena, Heimstadt unseres VfB. Genau dazwischen übrigens liegt das Vereinsgelände der Roten. Es geht also gen Stuttgart, mit angepasster Geschwindigkeit auf der Überholspur. Rechts bricht plötzlich ein schwarzes, Xenon beleuchtetes Ungetüm vorbei. Schwarze Mercedes M-Klasse, 4-flutiger Sportauspuff und ganz bestimmt nicht schwach auf der Brust. Er also zieht rechts mit gefühlten 200 Sachen vorbei, bremst kurz vor dem Vordermann ab, wechselt vor dem Verfasser auf die Überholspur und – jetzt kommt‘s: Tritt nochmal auf die Bremse, blinkt links, blinkt rechts und gibt Gas, nur um nach 100 Metern wieder dem Vordermann ziemlich nah zu kommen.

Der Schreiber schaut sich das an, und wird sauer - richtig sauer. Er denkt sich: Wieder so ein junger Marketing- oder Vertriebs-Praktikant der Stern-Marke, der den „großen Schwarzen“ aus dem Werks-Fuhrpark mal über Nacht nach Hause bekommen hat, und meint, die linke Spur für sich und seine 19-Zöller gepachtet zu haben. „Verschwinde gefälligst von der Überholspur“, so die Interpretation des waghalsigen Manövers. Aber der Verfasser weiß sofort: Man sieht sich in geschätzten 60 Sekunden wieder, nämlich an der nächsten roten Ampel gleich hinter der Abfahrt „Stadion/Daimler“. Geschätzt – Passiert. Der große Schwarze und kleine Graue (Verfasser-Kfz) verlassen fast im Formationsflug die Schnellstraße. Er blinkt rechts und will wie vermutet in Richtung Werkstor abbiegen. Der Verfasser blinkt links, die Ampel steht auf rot. Wir stehen. Der Verfasser wendet seinen Blick nach rechts, festen Willens dem Marketing-Fuzzi in Zeichensprache die Meinung zu geigen. Die entsprechenden Gesten hat er sich bereits grob zurecht gelegt.

...

Nur, es wird nicht dazu kommen, denn das, was da hinter dem ledernen Steuer des großen Schwarzen sitzt, stammt nicht aus der Marketingabteilung, sondern ist .... ein VfB-Recke auf dem Weg zum Training, ein Stammspieler der Lizenzmannschaft, Mittelfeld-Leistungsträger schon seit vielen Wochen, kurzzeitig verletzt, Jung-Nationalspieler und ein Löw’scher Hoffnungsträger für die Mission 2010 in Südafrika. Er muss es sein: Die dunklen nackenlangen schwarzen Haare lassen keinen Zweifel. Und auch der große Schwarze führt seine Initialen im Schild: S-SK... .

Der Verfasser lässt seinen Plan sogleich fallen, will vielmehr lässig hinüberwinken und dem Wunsch nach drei Punkten beim anstehenden Auswärtsspiel in Bielefeld Ausdruck verleihen (Die Geschichte hat sich am Donnerstag vor dem Bielefeld-Spiel zugetragen). So schnell kann es gehen, eben noch schwer erzürnt, Sekunden später jovial verzeihend. Was tut man nicht alles für seinen Verein: Gemeinsam mit dem VfB auf der Überhohlspur – ganz eng beisammen. Für wenige Kilometer wurde der Traum wahr.

Trotzdem der Tipp an die Spieler der Lizenzmannschaft: Wer sich schon auf der Fahrt zur Arbeit in der getunten M-Klasse, dem Audi R8, oder BMW X-Sonstwie in Rage fährt, ist nervös. Und Nervosität können wir uns für das Saisonfinale nicht leisten, Männer! An Bielefeld sei hier mahnend erinnert.

Und, liebe B14-Pendler, uns bleibt die Erkenntnis: Es sind nicht immer die Praktikanten, die uns auf der Fahrt durch den Kappelbergtunnel die Zornesröte ins Gesicht treiben. Ein „Entschuldigung“ für die bösen Gedanken sei an dieser Stelle angebracht.

Sonntag, 3. Mai 2009

Köln und Stuttgart auch journalistisch am Puls des Geschehens

Magaths potenzieller Wechsel von Wolfsburg nach Schalke, ein viel diskutiertes Thema. Ob in der Bild oder auch heute beim Doppelpass auf DSF, die Gerüchte halten sich hartnäckig. Voreilige Wechselkundgebungen sind eigentlich die Spezialität der Bild-Zeitung. Doch dieses mal waren die Stuttgarter Zeitung und der Kölner Express schneller. Das freut die Rot-weißen Ballzauberer. Köln und Stuttgart, sowohl fußballerisch als auch journalistisch immer am Puls des Geschehens.

Dienstag, 28. April 2009

Klinsi geblitzt

Es ist nicht immer die feine englische Art, wie Mario Barths Freundin ("...meine Freundin, meine Freundin, meine Freuuuuundin...") für alles herhalten muss, aber ein bisschen konnte ich ihn heute Abend verstehen. Folgendes hat sich zugetragen:

Im ZDF kommt Kerner, selbiger zeigt verschiedene Tageszeitungen, alle mit demselben Bild: Klinsi hinter der Windschutzscheibe, wie er das Trainingsgelände des FC Bayern verlässt.

Der grandiose und ernst gemeinte Kommentar meiner Freundin:

"Oh, ist er geblitzt worden?"

Montag, 27. April 2009

Münchner Lach- und Sachgeschichten

Wenn in Italien die Erde bebt, gibt's in der ARD einen Brennpunkt. Recht so. Wenn in München die Grundpfeiler der Budda-Lounge an der Säbener Straße zittern, auch. Nicht recht so. Klinsis Entlassung ist dem Ersten aber nicht nur eine Sondersendung wert. Nein, sie haben für die Sendung auch noch die geballte Fußballer-Kompetenz ins Studio gelockt: Helmut Markwort, seines Zeichens Chefredakteur des Focus, Aufsichtsratsmitglied des FCB und bisher für mich als Experte für das runde Leder gänzlich unbekannt. Schon schade, dass sonst wohl niemand bereit war, sich live vor der Kamera zu äußern. Es kam aber noch besser: Irgendwo zwischen Mehmet Scholl und Thomas Schaaf durften dann auch noch Claudia Roth und Olaf Scholz sagen, was sie von Klinsis Bruchlandung hielten. Armes deutsches Fernsehen. Wenn schon ein Brennpunkt zu einem Thema, das eigentlich keinen Brennpunkt rechtfertigt, dann bitte richtig.

Was in München abläuft, will ich nicht großartig kommentieren. Mich freut es lediglich, dass die Herren Hoeneß und Rummenigge den Karren mal so richtig gegen die Wand gefahren haben... oder in den Dreck... oder wohin auch immer. Klinsi wird es nicht weiter weh tun, weitere acht Milliönchen fürs Nichts-Tun versüßen ihm die Rückkehr in die Sonne Kaliforniens.

Stattdessen richtet sich mein Blick zu meinen rot-weißen Freunden (zugegeben, ich lenke von der Misere des FC ab): Hier spielt die Musik. Jubelt hier schon der Meister 2009? Wir werden es erfahren, es bleibt spannend!


Quelle: www.hemmendorf24.de, rj

Samstag, 18. April 2009

Immer wieder Kult: Bundesligakonferenz im Radio

Dirk Schmitt vom Hessischen Rundfunkt kommentiert gerade die noch ereignisarme Begegnung Frankfurt gegen Gladbach und ließ sich zu dem Satz hinreißen: "Ein ganz langweiliger Kick, der nur von der Spannung lebt." Einfach herrlich.

Mittwoch, 1. April 2009

April, April

...dachte sich die 11 Freunde und verkündete am Blödeltag der Nation Effes Rückkehr auf die große Fußballbühne als neuer Schalke-Manager.

Sonntag, 29. März 2009

Aufruf zum Trainerkuscheln

Nach dem erdrutschartigen Sieg der DFB-Elf gegen Angstgegener Liechtenstein (finanzielles Abseits) habe ich mir den Fußballstammtisch im DSF gegönnt. Als VFB-Anhänger muss ich doch dem Mario moralischen Beistand leisten, wenn er medial als Chancentod abgeschlachtet wird. Der arme Bub, trotz verleihten Flügeln hat er eine Bruchlandung erleiden müssen. Ein ganz anderes Thema hat aber mein Interesse erweckt: Die Zusammenarbeit der Bundesliga mit dem DFB.

Der Trainerstreit gilt zwar nach dem Treffen von Nationalcoach Joachim Löw und den Bundesliga-Trainern in Düsseldorf öffentlich als beigelegt, doch inoffiziell schwelt er weiter. Vor der Beilegung ermahnte Löw die Bundesliga, dass man den Anschluss an die internationale Spitze verlöre, wenn man Defizite in "elementaren Dingen wie Schnelligkeit und Präzision" nicht ausmerze. Nach der Trainertagung mit intensiven Gesprächen hatten sich jedoch alle wieder lieb, die Sache schien vom Tisch. Eigentlich. Medienfuchs Hoeness wusste nur zu genau, die Situation sich zu eigen zu machen. Gegenüber der Bild äußerte sich Hoeness wie folgt: „Es ist eine neue Qualität, dass der Draht zwischen Nationalmannschaft und den Vereinen so getrennt wird. Was mir fehlt, ist der enge Kontakt." Das sitzt. Entweder wurde dem Uli in letzter Zeit zu wenig der Bauch gestreichelt oder er versucht als Sprachrohr der deutschen Spitzenclubs gezielt das Produkt "Bundesliga" zu schützen. Ich unterstelle dem Uli eine ausgeprägte Intelligenz, so dass zweiteres als wahrscheinlicher einzuordnen ist.

Theo Zwanziger, Präsident des DFB und Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee, war zu Gast im DSF Doppelpass und befürwortete eine engere Zusammenarbeit der Bundesligavereine mit dem DFB. Konkret forderte er eine Intensivierung von Trainertagungen und ein häufigeres Zusammenkommen des Nationaltrainers mit den Bundesligatrainern. Zwanzigers Aufruf zum Trainerkuscheln: Rangnick und Klinsi Hand in Hand, Schaaf als Alleinunterhalter auf der Hotelbar, Babbel in der Ecke ohne Lizenz sowie Becker, Prasnikar und Meyer im Fahrstuhl, Bildreporter an der Rezeption. Nur zu und mehr davon.

Montag, 9. März 2009

Jubelprobleme beim VfB?

Was haben wir im Sport nicht schon alles an Jubeln gesehen: den Diver, das Gruppentänzchen an der Eckfahne, Und-dann-die-Hände-zum-Himmel und sogar die Becker-Faust. Alles salonfähig geworden, wirklich verrückte Ideen sind mittlerweile Mangelware geworden. Doch halt: Die Kreativabteilung aus Stuttgart ist ja auch noch da. Fast schon eingeschlafen, habe ich mich nach dem Anschlusstreffer von Gebhardt gegen Zenit köstlich amüsiert, als er zum Tänzchen - ja, mit wem eigentlich? - ansetzte, sein Alleinsein viel zu spät bemerkte und halb trotzig, halb peinlich berührt zum Anstoßkreis zurücktrabte.

Schlimmer geht nimmer? Geht doch. Mario Gomez höchstpersönlich hat sich in mühsamer Kleinarbeit zwischen Sonntag und Freitag was einfallen lassen. Ein dezenter Hinweis auf seinen Energielieferanten sollte es sein. Büchse auf, gluck gluck, und dann erstmal ab auf die Startbahn vorm A-Block zum Abheben. Lieber Mario, hast du's nötig? In Zeiten von Fernsehgartenmoderatorinnen, die allzuoft ihre Diät-Tipps (und Pulverhersteller) vor laufender Kamera erwähnen, habe ich den Glauben an Kollege Spontaneität verloren. Sowas macht man nicht "einfach so", "ist mir eben mal so eingefallen, nachdem ich den Ball mit der Picke unter die Latte gehämmert habe".

Gomez wusste: In diesem Moment klingelt die Kasse, mein Konto steigt. Nur leider dürfte es sich im Vergleich zu Gomez' Gehalt um einen lächerlichen Betrag gehandelt haben. Das lohnt sich doch nicht wirklich. Trotzdem hat Gomez' Privatsponsor geschafft, was er wollte: Die Welt spricht drüber, und nächste Woche wird sich sicher das ein oder andere Döschen mehr verkaufen. Hätte nicht gedacht, dass Gomez geistig zumindest kurzfristig auf das Niveau so mancher VfB-Stürmer-Vorgänger zurückfallen kann, aber nun gut. Man lernt ja nie aus und immer dazu.

Sonntag, 8. März 2009

90elf 08fünfzehn

Man(n) ist ja multimedial unterwegs. Wie praktisch: Das Webradio 90elf.de überträgt "alle Tore, alle Spiele und sämtliche Nachrichten zu Ligen, Transfers und vielem mehr live und in voller Länge". Gut - Überstunden am Freitagabend lassen sich damit locker angenehmer gestalten, mit Kölle gegen Schalke, dachte ich. Gedacht, gehört. Allerdings erstmal nichts, denn erst um 20.36 Uhr ging 90elf mit der Spiel-Übertragung auf Sendung. Da tickerte der FC-Ticker (sicherheitshalber ebenfalls aktiviert, man(n) weiß ja nie...) schon lockere sechs Minuten mit den News aus der Veltins-Arena vor sich hin. Alles nicht so schlimm, wenn 90elf wenigstens live drauf gewesen wäre. Der Moderator begann allerdings mit "Sechs Sekunden sind gespielt auf Schalke."

Fazit: Zeitversetztes Radio macht keinen Spaß. 90elf scheint 08fünfzehn, es lebe Sabine Töpperwien.