Donnerstag, 23. Juli 2009

Post für Christoph

Lieber Christoph Daum,

ich weiß gar nicht, ob Sie es wussten, aber der 1. FC Köln hat einen neuen Trainer. Keiner von Weltruhm, Titel hat er auch nicht viele. Erfahrung? Wenig. Ein stiller, akribischer Arbeiter ist er. Wäre er noch aktiv, in Ihrer Elf hätte er garantiert von Beginn an gespielt. Der Kicker, beziehungsweise die Kollegen von Eurosport, zitieren Sie mit den Worten: "Dadurch, dass das Trainergehalt wegfällt, kann Köln noch mal nachlegen, siehe Maniche." Das haben Sie falsch verstanden. Auch Zvonimir Soldo darf Monat für Monat eine Lohntüte am Geißbockheim abholen. Ich nehme an, Sie haben es so gemeint: In Soldos Tüte ist nicht ganz so viel drin wie in Ihrer. Kennen Sie Herrn Soldo? Jeder fängt mal klein an - und so ganz die feine türkische Art ist das doch nicht, ihn durch diese - zugegeben geschickt verpackte - Aussage darauf hinzuweisen, dass er am Ende des Monats einem Christoph Daum doch ganz schön hinterherhinkt.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Ich freue mich auf die neue Saison mit dem 1. FC Köln. Maniche, Schorch, Poldi, alle sind sie gekommen - Soldos Strahlkraft sei dank. Seit langem habe ich beim FC mal wieder das Gefühl: könnte klappen. Gestern kam Post vom Chef Overath, heute das Saisonmagazin. Alles klingt so vernünftig, so nach Kontinuität. Und diese Kontinuität passte wohl nicht in Ihr Konzept. Ob Sie's glauben, oder nicht: In meines schon. Sehen Sie es mir nach: Soldo passt besser dazu. Vier Jahre Mittelmaß? Geschenkt. Alles ist besser als aufsteigen, absteigen, aufsteigen, absteigen.

Für Ihren Weg bei Fener wünsche ich Ihnen alles Gute. Sie werden erfolgreich sein, die Türkei wird Ihnen zu Füßen liegen. Das haben Sie sich auch verdient.

Herzlichst,

Ihr Kölscher Jung

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