Donnerstag, 26. Juni 2008

Béla balla balla?

Ein Schnitt, ein grauer Bildschirm, ein Béla: Als der erste Schock verflogen war und Bélas Stimme ertönte, kam die Hoffnung zurück. Ja, dachte man kurzzeitig, so musste es gewesen sein. Damals, 1954, als Herbert Zimmermann einer vom Krieg geschundenen Nation ihren Stolz zurück gab. "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt, Tor, Tor, Tooooooor...".

Doch mit Bélas Stimme kam die zweite Schockstarre. "Frings." Ja? Frings was? Wo isser? Was macht er? WAS MACHT FRINGS? BELA, WAS MACHT FRINGS, VERD... NOCHMAL? Wie gut getan hätte uns da die Stimme des Ruhrgebiets des legendären Manni Breukmann.

Wie aus dem nichts, plötzlich schien Rettung in Sicht. Die Schweizer spendierten uns ihr Signal (ich glaube nicht an Kerners Theorie, nachder man den Schweizern das Signal einfach gemein geklaut, oder "abgezapft", hatte), ließen uns wieder teilhaben am so wichtigen Krimi. Wie gerne hätten wir das Signal schon kurze Zeit später einfach wieder zurückgegeben. Lieber einen wortkargen Béla als den Seher Béla. Vier endlos lange Sekunden war Béla uns wie durch ein Wunder voraus, in der plötzlich so unendlich fern scheinenden nahen Zukunft. "Klose"... "Durch die Hosenträger..."

Erstaunlich, dass er mit all seinen Aussagen recht hatte. Das war nicht immer so: Als Bild und Ton noch eine perfekte Symbiose gaben, wollte er Jupp Derwall auf den Rängen erkannt haben - der gute Jupp hätte sich sicher gefreut, hätte er dem Spiel tatsächlich noch beiwohnen dürfen. Béla balla balla?

Sonntag, 22. Juni 2008

Wo der Bartel(s) den Most holt

["Ich zeige dir, wo der Bartel den Most holt"] Diese aus dem Schwäbischen stammende Redwendung wäre Udo Lattek sicher sechs anstatt drei Euro wert. Sie bedeutet frei übersetzt so viel wie "Ich zeige dir, wo es lang geht". Genau das macht Tom Bartels derzeit meistens bei der EM, zumindest im Hinblick auf seine schwächelnden Kollegen.

Trainer Baade schreibt, was Bartels auszeichnet. Angenehm zurückhaltend macht er genau das, was ein guter Kommentator machen sollte: kommentieren. Nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, nicht vorschnell nach vorne preschen, nicht nicht aufpassen, nicht beim Anblick der Spielerfrauen das runde Leder vergessen. Einfach nur kommentieren.

Damit hebt sich Bartels dankbar ab von den Simons (Lautstärke zurückfahren!) und den Réthys ("die Italiäner") dieser Welt. Wie Réthy in Sekundenbruchteilen das zweite Tor der Kroaten gegen die Deutschen als Torwartfehler abgestempelt hat - au weia. Erst die Zeitlupe abwarten, dann nochmal in sich gehen und dann den Bartels geben. So wäre es richtig gewesen.

Also: Freuen wir uns, dass es nach der post-reif'schen Zeit wieder einen Mann mit fußballerischem Sachverstand am Mikro gibt. Und freuen wir uns doppelt, dass er von der ARD schon frühzeitig den Zuschlag fürs Finale bekommen hat.

Reif, reifer, Ballzauberer

Alle werden älter nur der Jogi nicht. Nach fast einem Jahr Ballzauberei kommen wir pünktlich zum Halbfinale im leicht angepassten Layout daher. Mit mehr Übersicht auf dem Platz, mit mehr Raum für intelligente Spielzüge und mit einer reiferen Spielanlage. Wir hoffen, es gefällt.

Samstag, 21. Juni 2008

Auch andere können's

Ein Blick über den fußballerischen Tellerrand schadet auch beim Bloggen nicht: Gepflegte Wortkunst rund um das runde Leder findet sich bei direkter-freistoss.de oder auch bei trainer-bade.de. Mal reinklicken!

Halbfinale!

Beim samstagmorgendlichen Brötchenholen darf der Blick auf den Titel der BILD natürlich nicht fehlen. Fernab von "kroatenschlechter Leistung" oder "schweinigeil" besannen sich die Schreiber dieses Mal auf ihre deskriptiven Fähigkeiten: "Jetzt wir gegen die Türken". Wer hätte darauf gewettet? Die Türken sind in ihrer derzeitigen Verfassung gefährlich für jeden Gegner. Hut ab. Wer drei Spiele so spektakulär dreht, steht verdient im Halbfinale. Aufpassen, Jogi! Das Ding ist noch nicht gewonnen.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Deutschland - Portugal oder Teamgeist trifft Spielkultur

Die Vorrunde ist vorbei, jetzt wird Fußball gespielt. Was in Erinnerung bleibt, sind sympathische Schweizer, überhebliche Ösis, "irre" Türken, desolate Franzosen, glückliche Italiener, souveräne Niederländer, schwache Griechen und natürlich der Regen.

Im Viertelfinale treffen wir auf die Portugiesen. Als erstes fällt da einem der Sieg im Spiel um Platz 3 bei unserer WM und das Duell Ballack gegen Ronaldo ein. Schweini trumpfte vor zwei Jahren groß auf gegen den spanischen Nachbarn. Momentan schwer vorstellbar, dass er diese Leistung wiederholen kann. Gegen Ballack wird Ronaldo keinen Stich machen. Nereida Gallardo hat es mir versprochen.

Die spielerischen Fähigkeiten liegen klar bei den Südeuropäern. Doch das Defizit werden wir durch mannschaftliche Geschlossenheit und Kampf wieder wett machen. Wie wir den sicheren 2:0 Sieg heimfahren werden fragt ihr? Gomez bleibt auf der Bank (oder muss zu Hoeness zum Rapport, da es so nächstes Jahr neben Toni nicht weitergehen kann), Lehmann ordnet souverän seine Hintermänner, Poldi dreht auf, Ballack zieht die Fäden und unser Hansi wechselt goldrichtig.

Dienstag, 17. Juni 2008

Schweizer Humor bevorzugt

Gestern habe ich folgendes Bild von einer Schweizer Kollegin bekommen was definitiv beweist: die Schweizer haben einen besseren Humor als die Ösis.


Montag, 16. Juni 2008

Deutschland kurz vor zwölf - Prophetisches Wunder von Wien

Humor haben sie ja, die Österreicher:
http://www.youtube.com/watch?v=JspCpg3bVR8

Lasst uns heute im späten Abend noch lauter darüber lachen.

Montag, 9. Juni 2008

Lu... Lu... Lu...

Lukas Podolski... Tja, wohl dem, der zwei gebürtige Polen und einen Halb-Spanier in der Mannschaft hat. Gomez auf Klose, der überlegt zu Poldi und damit war der Weg frei für den ersten Dreier bei der Euro. Die Ballzauberer haben eine bestens aufgelegte deutsche Truppe gesehen, so darf es weitergehen.

Zwei der rot-weißen machten bei Rock am Ring die Erfahrung, dass die überdimensionalen Leinwände auch hervorragend für Fußball-Live-Übertragungen taugen. Anschließend die Toten Hosen live auf der Center Stage - rockendes Fußball-Herz, was willst du mehr?

Der dritte Ballzauberer im Bunde hatte seinen Rückflug von Sardinien exakt getimt. Abflug um 18.05 Uhr in Olbia, Ankunft in Schduagard 19.20, Check-out, anschließend mit der S-Bahn nach Echterdingen (Ankunft ca. 20.13 Uhr), Direkt-Auto-Verbindung via Flughafen-Parallelstraße (ohne Staus, zum Glück), Ankunft Garage ca. 20.38 Uhr. Weil man(n) ja beide Koffer trägt, dauerte die letzte Etappe in die zweite Etage unverhältnismäßig lange (20.42 Uhr). Sofort Fernseher an, innbrünstig die Nationalhymne angestimmt, das kurze Zeitfenster bis zum Anpfiff clever für einen kurzen Abstecher zum Kühlschrank genutzt (Beck's Gold lässt grüßen) und pünktlich um 20.45 Uhr auf dem Sofa niedergelassen - der Rest ist bekannt.

So muss es sein.