Ein Schnitt, ein grauer Bildschirm, ein Béla: Als der erste Schock verflogen war und Bélas Stimme ertönte, kam die Hoffnung zurück. Ja, dachte man kurzzeitig, so musste es gewesen sein. Damals, 1954, als Herbert Zimmermann einer vom Krieg geschundenen Nation ihren Stolz zurück gab. "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt, Tor, Tor, Tooooooor...".
Doch mit Bélas Stimme kam die zweite Schockstarre. "Frings." Ja? Frings was? Wo isser? Was macht er? WAS MACHT FRINGS? BELA, WAS MACHT FRINGS, VERD... NOCHMAL? Wie gut getan hätte uns da die Stimme des Ruhrgebiets des legendären Manni Breukmann.
Wie aus dem nichts, plötzlich schien Rettung in Sicht. Die Schweizer spendierten uns ihr Signal (ich glaube nicht an Kerners Theorie, nachder man den Schweizern das Signal einfach gemein geklaut, oder "abgezapft", hatte), ließen uns wieder teilhaben am so wichtigen Krimi. Wie gerne hätten wir das Signal schon kurze Zeit später einfach wieder zurückgegeben. Lieber einen wortkargen Béla als den Seher Béla. Vier endlos lange Sekunden war Béla uns wie durch ein Wunder voraus, in der plötzlich so unendlich fern scheinenden nahen Zukunft. "Klose"... "Durch die Hosenträger..."
Erstaunlich, dass er mit all seinen Aussagen recht hatte. Das war nicht immer so: Als Bild und Ton noch eine perfekte Symbiose gaben, wollte er Jupp Derwall auf den Rängen erkannt haben - der gute Jupp hätte sich sicher gefreut, hätte er dem Spiel tatsächlich noch beiwohnen dürfen. Béla balla balla?
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