Sonntag, 22. Juni 2008

Wo der Bartel(s) den Most holt

["Ich zeige dir, wo der Bartel den Most holt"] Diese aus dem Schwäbischen stammende Redwendung wäre Udo Lattek sicher sechs anstatt drei Euro wert. Sie bedeutet frei übersetzt so viel wie "Ich zeige dir, wo es lang geht". Genau das macht Tom Bartels derzeit meistens bei der EM, zumindest im Hinblick auf seine schwächelnden Kollegen.

Trainer Baade schreibt, was Bartels auszeichnet. Angenehm zurückhaltend macht er genau das, was ein guter Kommentator machen sollte: kommentieren. Nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, nicht vorschnell nach vorne preschen, nicht nicht aufpassen, nicht beim Anblick der Spielerfrauen das runde Leder vergessen. Einfach nur kommentieren.

Damit hebt sich Bartels dankbar ab von den Simons (Lautstärke zurückfahren!) und den Réthys ("die Italiäner") dieser Welt. Wie Réthy in Sekundenbruchteilen das zweite Tor der Kroaten gegen die Deutschen als Torwartfehler abgestempelt hat - au weia. Erst die Zeitlupe abwarten, dann nochmal in sich gehen und dann den Bartels geben. So wäre es richtig gewesen.

Also: Freuen wir uns, dass es nach der post-reif'schen Zeit wieder einen Mann mit fußballerischem Sachverstand am Mikro gibt. Und freuen wir uns doppelt, dass er von der ARD schon frühzeitig den Zuschlag fürs Finale bekommen hat.

1 Kommentar:

Brustring Rot hat gesagt…

Beim Stichwort "Sachverstand" habe ich gehofft, dass der Kölsche Jung sich nun auf die Thematik "Moderatorinnen beim Fußball" einlässt. Aber wahrscheinlich liegen diese beiden Punkte einfach viel zu weit auseinander ...