Sonntag, 27. April 2008

Watzke, Wonti, wunderlich

Da sich der Unterhaltungswert der Diskussionen und die Qualität der journalistischen Beiträge im heutigen Doppelpass in Grenzen hielt, fiel mein Augenmerk auf die modische Präsenz der Runde. Unverhohlen verkennbar ist, dass das Phrasenschwein neue Trends setzt. Wontis Krawatte saubar abgestimmt. Nicht grenzwertig aber doch wunderlich fand ich Watzkes gestreiftes Hemd. Eine dezentere Wahl hätte besser ins Fernsehbild gepasst. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, jedoch aber über die Leistungen der Bundesligakicker. Das wurde heute in der Runde nicht mit der notwendigen Würze getan.

Sonntag, 20. April 2008

A job is a job is a job

Zuerstmal: Treue Leser, beteiligt euch. Haut in die Tasten und kommentiert die Gedanken des Roten Brustrings. Hier mein Beitrag:

Herr Schnusenberg hat mitten in den Angriff von Hans Meyer einen interessanten und fast nicht hörbaren Satz gesagt: "Das ist unser Job." So schaut's aus. Die Zeit, in der die Zeitung mit vier Buchstaben (und jedwedem Kürzel dahinter oder davor, sei es "am Sonntag", "Sport", oder "Computer") bekehrt und geläutert objektiven und kritischen Journalismus an den Tag legen wird, werden wir nicht mehr erleben. Wer täglich allein mit seinem Mutterblatt vier Millionen Exemplare an den Mann und an die Frau bringen will, braucht Schlagzeilen.

Der Klassenprimus - und mir fällt es gewiss schwer, das zuzugeben - macht wieder mal vor, wie's geht. Öfter mal Klappe halten ist angesagt. Uli Hoeneß hat die Journalie mittlerweile durchschaut, seine Adjutanten Rummenigge und Beckenbauer gar bei den Boulevard-Medien in und um München als Kolumnen-Schreiber platziert. Wohl dem, der mitdenkt und nicht immer nach vorne prescht (siehe Schalke). Ansonsten fressen einen die Boulevard-Medien dankbar auf.

Exekutor Presse

Eine ganz interessante Konstellation ergab sich im heutigen Doppelpass auf DSF zwischen der Vertretung der Presse (Matthias Sonnenberg, Bildzeitung, links im Bild) und Hans Meyer (Ex-Trainer Nürnberg, rechts im Bild). Hans Meyer warf der Presse vor, ohne sachlich konkretisierte Belege und Argumente den Rauswurf Slomkas nicht unwesentlich beeinflusst zu haben. Meyer stellte sich klar hinter Slomka und trat als Fürsprecher junger Trainer auf. Die Vertretung der Presse wies diesen Vorwurf zurück und berief sich auf getätigte Aussagen der Vereinsführung, die lediglich aufgegriffen wurden. Die Presse als ausführendes Organ vereinsintern getätigter Entscheidungen. Dieser Punkt birgt eine Brisanz, der der Presse eine Objektivität abspricht und eine Instrumentalisierung vorwirft. Durchaus Realität in Zeiten des Sensationswahns und der unglaublichen Geschwindigkeit, in der Meldungen über die Medienkanäle geschickt werden. Und das zu undifferenziert?


Montag, 14. April 2008

Warum auch Geschenke annehmen?

Es ist bereits der zweite Spieltag an dem annähernd die komplette Liga für den VfB spielt und bereits zum zweiten Mal schlägt der VfB sämtliche Geschenke der Konkurrenten aus. Im 6-Punkte Spiel in Leverkusen stand es zur Halbzeit bereits 2:0 für die Werkself. Leverkusen nutzte bis dahin 100% ihrer Möglichkeiten. Das Spiel war in der ersten Hälfte im Großen und Ganzen ausgeglichen und spielte sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Der VfB war allerdings nicht in der Lage 100%ige Torchancen durch Cacau und Hilbert (beide alleine vor dem Torhüter) zu verwerten. So stand es zur Halbzeit 2:0 anstelle von 0:2. Umso ärgerlicher war der Rückstand zur Pause, da der VfB bis zur 40. Minute keine gefährliche Torchance zugelassen hatte.
An Kuriosität war dann auch das 3:0 nicht zu überbieten: Delpierre schießt im liegen aus einem Meter Entfernung Rolfes an der Strafraumgrenze an, Ulreich steht einen Tick zu weit vor seinem Tor und der Ball senkt sich unhaltbar über ihn hinweg.
Alle weiteren, wenigen, Bemühungen des VfB wurden von dem fehlerfrei spielenden Adler vereitelt.
Es war klar dass der VfB früher oder später mal wieder verlieren wird, und gestern war es auch definitiv verdient, aber gegen einen direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze hätte es nicht unbedingt sein müssen.

Sonntag, 13. April 2008

Aus für Slomka

Gerade will ich meinen Rechner ausschalten, werfe aber kurz noch einen Blick auf die Ticker: Slomka nicht mehr Trainer auf Schalke! Die genauen Hintergründe erschließen sich mir noch nicht. Während Bild-online schon klar in eine Richtung prescht "Schalke feuert Slomka", hält sich der kicker noch zurück "Slomka nicht mehr S04-Coach". Ob er selbst die Konsequenzen aus den Diskussionen zu seiner Personalie gezogen hat oder gefeuert wurde, geht aus den Meldungen noch nicht konkret hervor. Eine eindeutige Stellungnahme Slomkas oder der Vereinführung lässt noch auf sich warten. Wir sind gespannt!

Freischwimmer

Die laufende Saison ist um ein Kuriosum reicher: Spielabbruch am Freitag in Nürnberg gegen Wolfsburg aufgrund heftigen Dauerregens und widrigen Platzverhältnissen bei einem Stand von 1:0. Nächste Woche wird der Termin des Wiederholungsspiels angesetzt. Sehr ärgerlich natürlich für die Nürnberger, die dringendst die Punkte gebraucht hätten und mit der Führung am Freitag die Nase vorn hatten. Am Ende akzeptierten doch beide Seiten den Abbruch.

Bis dato gab es erst 5. Spielabbrüche in der Fußball-Bundesliga, ein kleiner Ausflug:

07.12.1963: Hamburger SV - Borussia Dortmund
Grund: Nebel; Spielstand nach 61 Minuten 1:2, Wiederholungsspiel 2:1

02.12.1967: VfB Stuttgart - Borussia Neunkirchen
Grund: Nebel; Spielstand nach 54 Minuten 0:0, Wiederholungsspiel 2:1

03. 04.1971: Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen
Grund: Bruch des Torpfostens; Spielstand nach 88 Minuten 1:1, Wertung 0:2

31.10.1972: Eintracht Braunschweig - Eintracht Frankfurt
Grund: Nebel; Spielstand nach 45 Minuten 3:0, Wiederholungsspiel 2:1

27.11.1976: 1. FC Kaiserslautern - Fortuna Düsseldorf
Grund: Flaschenwürfe der Zuschauer; Spielstand nach 76 Minuten 0:1, Wertung 0:2

Samstag, 12. April 2008

Ein Praktikant im Porzellanladen

Ich traue meinen Augen nicht: Matthäus wird Trainer in Israel. Zuletzt war er als Praktikant in Bremen und Mailand tätig und in dieser Rolle war er auch gut aufgehoben. Jetzt das! Mich graust es jetzt schon davor, wenn der Nahostkonflikt sich wieder verschärft und dem Lothar ein Mikrophon hingestreckt wird. Zusätzlich noch ein Deutscher in Israel. Ich befürchte, dass Lothar nicht die notwendige Sensibiltät hinsichtlich unserer Geschichte hat, um in diesem Gebiet eine repräsentative Rolle einzunehmen.

Mittwoch, 9. April 2008

Von dem Großen lernen

Man ist es ja gewöhnt, dass von den badischen Niederungen mit neidvollen Blicken gen Stuttgart geschaut wird. Heute wurde mal wieder ein Beispiel geliefert, dass zwischen Wunschdenken und Realität halt doch Welten liegen. Auf der einen Seite der KSC, der sich als als Identifikationsverein der Region sieht, auf der anderen Seite der VFB, der sich in der Position nicht nur sieht, sondern halt auch diese einnimmt. Professionell inszeniert mit der Wirtschaftskraft des mobilen Sternes ist die Mercedes-Benz Arena so gut wie in trockenen Tüchern. Das ist so sicher wie die Steinkühler-Pause. Beim KSC fetzt es mal wieder. Die ursprünglich vorgesehenen Baukosten des neuen Stadions sind auf 58 auf 73 Millionen Euro gestiegen. Da spielt der Karlsruher Oberbürgermeister Fenrich nicht richtig mit. Der Herr sollte mal genau bei Schuster, Staudt und Zetsche hinschauen, wie sauberes Doppelpassspiel aussieht.

Dienstag, 8. April 2008

Aufregend

Der VfB begeistert. Das hat auch der Aufreger erkannt. Deshalb an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung, auch wenn das runde Leder nur teilweise Gegenstand der intelligenten Buchstabensuppe ist.

Sonntag, 6. April 2008

Personen: Roland Zorn (FAZ)

Im heutigen Doppelpass auf DSF ist mir ein Mitglied der illustren Runde äußerst positiv aufgefallen: Roland Zorn, Sportredaktion der FAZ. Mir persönlich war die FAZ bisher durch ihren Feuilleton bekannt, doch der äußerst professionelle Auftritt von Herrn Zorn in der Sendung heute bewegt mich dazu, in Zukunft häufiger in den Sportteil der FAZ reinzuschauen. Überlegte Beiträge, gute Intonation. Zu recht gehörte ihm das Schlusswort.

Suchbild: Wo ist Kevin?

Ein kleines Schmankerl zwischendurch: Macht Euch mal die Mühe und sucht unseren Schalker Kevin auf dem Bild. Zuerst wollte ich den Gerald suchen lassen.

Was ich eigentlich transportieren will, ist mein Kopfschütteln hinsichtlich der Medienwelt. Fußballer als Freiweild, Photographen als Jäger der Neuzeit.

Das Nordlicht erlischt

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich gestern zum Heimspiel gegen den HSV. Trotz des Unentschiedens am vergangenen Wochenende ist man innerlich aufgewühlt und schwankt zwischen Zufriedenheit durch wieder erlangtem Anschluss an die internationalen Plätze und euphorischem Wunschdenken weiter nach oben an die Champions League Plätze.

Sehr herzlich durften wir Freunde und Gäste aus dem heimatlichen Schwarzwald begrüßen. Darunter unseren treuen Leser "Nur der HSV"-Charlie (Bildmitte hinten), Holger (HSV- Trikot blau, der ebenso wie ich mit seiner Kicker-elf im Managerspiel den Anschluss ans Mittelfeld sucht), Michael (Reihe hinten rechts, VFB-Fan), "Wo-ist-denn-hier-jetzt-die-Kamera-Blick"-Dominik (Bildmitte vorne, VFB-Fan) und "Gegen-Rostock-habe-ich-mit-meinen-Kollegen-noch-die-Pöbelfans-rausziehen-müssen"-Philipp (HSV-Trikot rechts, aber 1. FC Köln-Fan), Rot-Weiss Verfallen "rundet" das Bald zur linken Hand ab. Aufgrund des fehlenden Weitwinkels konnte Tilo (HSV-Fan) nicht eingefangen werden, tut aber der Schönheit des Bildes keinen Abbruch. Trotz des hohen HSV-Anteils sehr gern gesehene Gäste aus unserer Sicht auf dem Gelände.


Die erste Halbzeit des Spiels war von ansehnlichem Tempo und ordentlichem Passspiel geprägt. Der VFB gefielt recht gut, der Zug zum Tor war auf beiden Seiten vorhanden. Durch einen Stellungsfehler von Benjamin begünstigt vollstreckte Hilbert eine schöne Abnahme nach einer Ecke zum 1:0. Die zweite Halbzeit gehörte zur Gänze dem HSV. Der VFB igelte sich hinten ein und hatte eine grauenvolle Viertelstunde, in der gar nichts ging und die Pässe nicht den eigenen Mann fanden. Der HSV konnte seine Chancen im Regen der zweiten Halbzeit nicht nutzen. Nach vorne ging bei den Stuttgartern gar nichts mehr. Marica kam für da Silva, konnte aber keine Akzente setzen. Bastürk fiel auf mit einer ansehnlichen Leistung, Meira und Delpierre standen meist sicher und Cacau rackerte, wie man es von ihm gewohnt ist. Unter dem Strich gewinnt der VFB glücklich, doch gerne nimmt man mal so ein dreckiges 1:0 mit. Hervorzuheben war die Stimmung im Stadion und die Unterstützung durch das Publikum. Obwohl das Spiel des VFBs grottenschlecht war, spürte das Publikum, das anstelle des üblichen Pfeifens doch eher emotional positiv gestimmte Elemente des Fanrepertoires passender wären.

Was aus unseren HSV-Freunden aus dem Schwarzwald geworden ist, wissen wir leider nicht. Einen textlichen Beitrag aus ihrem Blickwinkel würde ich sehr begrüßen und mich sehr darüber freuen. Champions League wir kommen.

Samstag, 5. April 2008

Auf Abwegen


Es gibt ein Leben abseits des Fußballplatzes: Unter der Woche trafen sich die drei Ballzauberer im LKA Longhorn in Stuttgart beim Fury in the Slaughterhouse-Konzert. Die Hannoveraner gaben ihren endgültigen Ausstand. Das Motto der Tour: Goodbye & Farewell. Ob die Kicker vom 1. FC Kaiserslautern irgendetwas damit zu tun haben, wissen wir nicht.

Seit gestern Abend scheint wohl aber sicher, dass der FCK für lange Zeit in der fußballerischen Versenkung verschwinden wird. Mit viel Glück und willigen Sponsoren in der dritten Liga, ansonsten droht das Niemandsland. Schade drum, ein Traditionsverein wie der FCK gehört langfristig ganz nach oben. Genau wie mein FC, für den es am Montag fast schon um alles geht. Die Hoffenheimer wollen einfach nicht einbrechen und hinter den Kölnern lauern die gefährlichen Maizer (Was macht Klopp?) und die unberechenbaren Freiburger.

Auch für den VfB steht heute ein Big-Point-Spiel auf dem Programm. Wollen wir hoffen, dass der Stadionsprecher wie vor einigen Wochen gegen Bremen wieder nicht aus dem Tooooooooooooooooooooooooooooor-Schreien rauskommt. Auf geht's, VfB, in 18 Minuten ist Anpfiff.